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24.09.2020

Digitale Angebote des Staatsarchivs Ludwigsburg

Bis zu vier Mal die Woche tummelten sich im vergangene Jahr Schulklassen aus Grund- und weiterführenden Schulen im Staatsarchiv Ludwigsburg. Zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus musste das archivpädagogische Angebot zunächst vollständig ausgesetzt werden und konnte erst mit Beginn der Sommerferien unter Einhaltung eines hauseigenen Hygienekonzeptes langsam und vorsichtig wieder anlaufen.
Die Zwischenzeit hat die Ludwigsburger Archivpädagogik genutzt, um sich digital stärker aufzustellen. Maskottchen Archi Archivmaus ist unter der Regie der Freiwilligendienstleistenden zum Star einer kleinen Reihe für neugierige Grundschüler*innen geworden: Gemeinsam mit Archi wird ein Blick hinter die Mauern des Staatsarchivs geworfen, im Patentbestand können Erfindungen schwäbischer Tüftler entdeckt werden und für lange Nachmittage gibt es passende Bastelideen.
Ebenfalls von den Freiwilligendienstleistenden betreut wird der Instagram-Kanal der umtriebigen Archivmaus, der Alt und Jung Einblicke in den Archivalltag gewährt. Reinschauen lohnt sich!

Auf dem YouTube-Kanal des Landesarchivs Baden-Württemberg ist das Staatsarchiv Ludwigsburg auch mit digitalen Angeboten für Erwachsene vertreten. Hierzu gehören beispielsweise Lesungsmitschnitte von Veranstaltungen mit dem studierten Sprechkünstler und –erzieher Rudolf Guckelsberger, Sprecher und Moderator beim SWR und bereits mehrfach zu Gast in Ludwigsburg gewesen.
Schwaben, die in vergangenen Jahrhunderten in das Banat ausgewandert und uns heute als Donauschwaben bekannt sind, leiht Guckersberger seine Stimme und zeichnet in einer Lesung aus Auswandererbriefen Nöte und Sorgen der alten Heimat, Hoffnungen und Wünsche für den neuen Lebensabschnitt nach.
Dem ersten Direktor des Ludwigsburger Staatsfilialarchivs, Eduard von Seckendorff, kann in Guckelsbergers Lesung aus Archivzeugnissen nachgespürt werden. Insbesondere der im Staatsarchiv verwahrte Nachlass Seckendorffs gibt Einblick in das poetische Werk und die originelle Persönlichkeit des Archivars, Juristen und Dichters.

Zu den jüngsten Angeboten zählt der aufbereitete Mitschnitt der Urteilsverkündigung im Ulmer Einsatzgruppenprozess vom 29. August 1958, dem ersten Prozess wegen im besetzten Osteuropa begangener NS-Gewaltverbrechen, der vor einem deutschen Gericht verhandelt wurde.