Steuerakten von Juden aus der NS-Zeit, die nicht zuletzt Aufschluss geben über den Einzug der Reichsfluchtsteuer und der sog. "Judenvermögensabgabe" haben sich im Zuständigkeitsbereich des Staatsarchivs Ludwigsburg lediglich aus den Finanzämtern Bad Mergentheim, Heilbronn und Schwäbisch Gmünd erhalten. Die genannten Bestände K 26 – K 28 sind mikroverfilmt; Scans der Mikrofilme stehen – soweit es die archivrechtlichen Bestimmungen zulassen – im Internet zum Download bereit.
Hier geht es zu den Beständen:
K 26 – Finanzamt Heilbronn
K 27 – Finanzamt Schwäbisch Gmünd
K 28 – Finanzamt Bad Mergentheim
Innerhalb dieser Bestände sind die Handakten des Mergentheimer Steuerbeamten Belzner von besonderem Interesse, da sie ausführliche Aufzeichnungen über die Versteigerungen des zurück gelassenen Hab und Guts der deportierten Juden enthalten: K 28 Bü 104-107.
Wie die Steuerpflichtigen durch die Erhebung der Judenvermögensabgabe drangsaliert wurden, lässt sich beispielhaft an der Steuerakte von Sophie Lindauer aus Schwäbisch Gmünd nachvollziehen: K 27 Bü 9.
Einschlägige Informationen über die Verwertung jüdischer Vermögen enthalten auch die Akten des Oberfinanzpräsidiums im Staatsarchiv Ludwigsburg (Bestände EL 400 bzw. K 19, hier insbes. Aktenpaket 11 siehe unten). Die Überlieferung anderer Behörden der Finanzverwaltung, insbesondere die der Devisenstelle, hat sich leider nicht erhalten.