Vortrag: Neue Erkenntnisse zur Geschichte der Stuttgarter Villa Reitzenstein – Der wissenschaftliche Nutzen staatlicher Grundakten am konkreten Beispiel (Hybrid)

Termin

Villa Reitzenstein3
Villa Reitzenstein3

16.02.2023 18:00 Uhr

Die Bau- und Nutzungsgeschichte der Stuttgarter Villa Reitzenstein – heute Sitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg – musste bisher als wissenschaftlich nicht aufgearbeitet betrachtet werden. Viele Fakten waren im Schatten der Geschichte verschwunden und wurden von Legenden überlagert. Mit den Beständen der zuständigen Archive in Stuttgart und in Ludwigsburg konnten viele offene Fragen nicht beantwortet werden. Eine zentrale Quelle zur Hausgeschichte ist der Kaufvertrag von 1921, als das Land die Villa aus Privatbesitz erwarb. Dieser ist nur im Grundbuchzentralarchiv in Kornwestheim überliefert und kann nun zahlreiche offene Fragen beantworten.

Der Vortrag zeichnet die Bau- und Nutzungsgeschichte der Villa Reitzenstein nach, stellt die zentralen Quellenüberlieferungen zum Haus vor und zeigt die zentrale Bedeutung des Grundbuchzentralarchivs für die Aufarbeitung der Hausgeschichte.

PD Dr. Joachim Brüser hat Geschichte, Kunstgeschichte und Politikwissenschaft in Tübingen und Aix-en-Provence studiert. Promoviert wurde er 2008 mit einem Thema der frühneuzeitlichen Landesgeschichte, 2017 habilitierte er sich an der Universität Tübingen mit Forschungen zur Friedenssicherung im Reich nach dem Dreißigjährigen Krieg. Nach Tätigkeiten im Landesarchiv Baden-Württemberg und als Kulturamtsleiter der Stadt Kirchheim unter Teck ist er nun im Protokoll der Landesregierung im Staatsministerium Baden-Württemberg tätig und lehrt an der Universität Tübingen.