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09.05.2025

80 Jahre Kriegsende: Schülerinnen und Schüler beeindrucken im Generallandesarchiv mit szenischen Lesungen

Bundespräsident Richard von Weizsäcker löste vor 40 Jahren eine zum Teil recht heftige Kontroverse aus, als er den Jahrestag des Kriegsendes in einer Gedenkstunde des Deutschen Bundestags wie folgt bewertete: "Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft." Weizsäcker machte in seiner Rede einerseits deutlich, dass der 8. Mai kein Tag zum Feiern für die Deutschen sein kann, denn zu groß waren Zerstörung, Leid und die Folgen der militärischen Niederlage. Doch Weizsäcker sprach klar an, worin die Ursachen aller Not zu suchen waren, nämlich in dem Unrechtsregime der Nationalsozialisten, das den totalen Krieg ausgerufen hatte, der am 8. Mai 1945 in der totalen Niederlage endete. Dadurch forderte er die Deutschen auf, ihre eigene belastete Geschichte anzunehmen anstatt sie vergessen machen zu wollen. Es brauchte viele Jahre, bis Weizsäckers Position mehrheitsfähig wurde. Heute gibt es wieder neue Stimmen, die diese Sichtweise in Frage stellen.